ELEKTROMOBILITÄT
Das Verbrennen von Öl für den Antrieb von Fahrzeugen ist eine Sackgasse. Fossile Brennstoffe führen in die Klimakatastrophe und belasten Luft und Gesundheit. Elektromobilität hingegen zeigt einen Pfad in die emissionsarme Mobilität auf. Nur die Kombination der Verkehrswende mit einer konsequenten Energiewende ist zukunftsfähig.
FAKTENCHECK – SECHS VORURTEILE AUF DEM PRÜFSTAND
Häufig werden in der öffentlichen Debatte diese sechs Argumente gegen die Elektromobilität angeführt - was steckt dahinter?
Stimmt das?
01
Zu geringe Reichweite?
Die durchschnittliche Reichweite eines aktuellen E-Autos liegt bei rund 400 km.
Im Alltag belaufen sich dagegen 90 % aller Fahrten mit dem Auto in Berlin im Durchschnitt unter 20 km.
Für lange Strecken empfiehlt sich sowieso ein kurzer Zwischenstopp, der genutzt werden kann, um an einer Schnellladestation innerhalb von 10 Minuten die Reichweite um rund 100 km zu erhöhen.
02
Zu teuer?
Wenn man sich lediglich die Kauf- oder Leasingpreise ansieht, sind Elektroautos im Vergleich zu ähnlichen Verbrennern heute noch teurer. Allerdings sind die Betriebskosten erheblich geringer (Fahrstrom statt Benzin, deutlich weniger Verschleiß und Wartung/Reparaturen). Daneben gibt es Zuschüsse vom Bund und Ländern, um die Mehrausgaben auszugleichen. Hier können Sie die Gesamtkosten eines E-Fahrzeugs mit einem Verbrenner vergleichen. Eine unabhängige, individuelle Kaufberatung zu allen Komponenten rund um die Elektromobilität finden Sie hier.
03
Zu wenig Lade- möglichkeiten?
In Berlin und Brandenburg gibt es bereits über 5.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte und es werden ständig mehr. Rund 80 % aller Ladevorgänge finden ohnehin zu Hause oder am Arbeitsplatz statt – und oft reicht sogar schon eine Schuko-Steckdose zum Laden. Für das Laden unterwegs wird derzeit zudem ein bundesweites Schnellladenetz mit über 1.000 Ladeparks errichtet, welches bis Ende 2023 bereitstehen soll.
04
Nicht umwelt- freundlicher als Verbrenner?
Es gibt immer wieder Berichte und Stimmen, welche die CO2 Bilanz von Elektrofahrzeugen kritisieren. Aber: Selbst diese Studien kommen zu dem Schluss, dass Elektroautos eine bessere Klimabilanz haben, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Weiter hat eine Studie des ICCT gezeigt, dass Batterie-Elektroautos bereits heute eine bessere Bilanz bei den Treibhausgas-Emissionen als konventionell angetriebene Fahrzeuge aufweisen – und das nicht nur in Europa, sondern auch in China, Indien oder den USA. Bis 2030 werde sich der Emissionsvorteil durch den Ausbau der erneuerbaren Energien sogar noch weiter erhöhen.
05
Elektroautos brennen häufiger ?
Nach Untersuchungen von DEKRA, ADAC und GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) ist klar, dass das statistische Brandrisiko eines E-Autos nicht höher ist als bei einem anderen Fahrzeug. Die DEKRA stellte bei Vergleichstests fest, dass das Risiko von Unfallfolgebränden bei beiden Fahrzeugtypen rund das gleiche ist. Lediglich für das Löschen benötigt die Feuerwehr eine andere Ausrüstung, sie gestaltet sich aber nicht komplexer oder gefährlicher als das Löschen eines Gasfahrzeugs.
06
verantwortlich für Kinder- arbeit?
Immer wieder werden in Diskussionen nicht eingehaltene Arbeitsschutzgesetze als Kritikpunkt gegen das E-Auto angebracht. Natürlich sind die Probleme in einigen noch existierenden, unregulierten Kobalt-Minen inakzeptabel und müssen so schnell wie möglich behoben werden. Insgesamt finden nur 8 % des abgebauten Kobalts in E-Autos Verwendung. Der Großteil findet sich in jeder herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterie wieder, die auch in Smartphones verwendet werden. Und auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor enthalten mit Kobalt gehärtete Teile wie Kurbelwellen, Pleuelstangen, Nockenwellen und Ventilsitzringe.